Costa Rei Sardinien

Archäologie und Geschichte der Costa Rei

Eine Zeitreise mitten in der zauberhaften Landschaft Sardiniens

Die Costa Rei ist nicht nur landschaftlich die schönste Küste auf Sardinien, sondern hat auch geschichtlich und archäologisch einiges zu bieten.

So finden Sie z.B. im Museo Archeologico di Villasimius sehr viel Interessantes und auch Rätselhaftes über die Region.

Schon die alten Phönizier kamen auf ihren Handelsreisen in das heutige Villasimius. Sie gründeten die Stadt und haben auch einen Hafen errichtet.
Die Römer übernahmen dann rund 600 Jahre später den Ort, wurden aber im 5. Jahrhundert n. Chr. von den Barbaren vertrieben.

Im archäologischen Museum von Villasimius können Sie all das und noch mehr auf einer Zeitreise in die Vergangenheit nachvollziehen.
So finden Sie im Sala del Mare viele Fundstücke aus der Phönizer- und Römerzeit. Auch ein punisches Schiff wird hier gezeigt.
Danach kommt der Sala del Santuario di Cuccureddus, der zweite Saal des Museums. Nägel, Münzen, Vasen, Kannen, Salbentiegel, Spiegel und noch vieles mehr lässt das alltägliche Leben in der Zeit zwischen dem 7. Jahrhundert v. Chr. bis zum 5. Jahrhundert n. Chr. gegenständlich werden.
Im dritten Saal dann, dem Sala del Territorio, gibt es zum einen die Darstellung eines typischen Proto Nuraghen – ein altes und nur hier bekanntes Gebäude. Zum anderen enthält der Saal vor allem Fundstücke aus der Römerzeit und hier besonders die Funde aus der Villa einer reichen, römischen Matrone. Die Statue der alten Dame wurde lange Zeit als Heiligenfigur der Madonna verehrt.
Zum Schluss gibt es dann im 4. Saal, dem Sala del Relitto dell'Isola dei Cavoli – Funde aus einem spanischen Schiffswrack zu bewundern. Das Schiff ist im 15. Jahrhundert vor der Isola dei Cavoli gesunken.
Das  Museo Archeologico di Villasimius hat in der Hauptsaison, vom 15. Juni bis 15. September, sogar am Abend in der Zeit zwischen 21.00 Uhr und 24.00 Uhr geöffnet.
Vielleicht ein schöner Abschluss für einen Tag am Strand.

Wenn Sie weiter wandeln wollen auf dem Pfad der Geschichte, dann bietet sich eine Wanderung zur alten Festung von Villasimius – Fortezza Vecchia – an.
Seit dem 14. Jahrhundert thront sie auf einem Felsvorsprung über dem Cap Carbonara und ist zum Wahrzeichen von Villasimius geworden.
Ein großer Teil des Gebäudes stammt allerdings aus dem 16. Jahrhundert. Die Festung wurde unter Philipp II. von den Spaniern ausgebaut. Sie sollte ein Teil von vielen miteinander verbundenen Festungen zum Schutz vor den Piraten sein.
Betreten Sie die Festung, dann finden Sie noch viele alte Bilder, Graphiken, Karten, Schriftstücke und Erlasse aus dem 16. und 17. Jahrhundert.
Und ganz nebenbei genießen Sie von hier aus einen wirklich atemberaubend schönen Ausblick.

Ein weiteres Schmuckstück der Geschichte ist die Villa Rustica mit der römischen Therme in Santa Maria.
Dazu gehört eine kleine Feldkirche oder vielmehr ein Gebäude der römischen Villa, welches in der Christenzeit Kultstätte war.
Erst in den 80er Jahren wurde die Villa Rustica mit der römischen Badeanlage ausgegraben, erbaut wurde sie höchstwahrscheinlich im 1. Jahrhundert n. Chr..
Übrigens stammt die Statue der alten Dame im archäologischen Museum von hier und deshalb wohl auch die irrtümliche Verehrung als Figur der Heiligen Maria. Lange Jahre wurde sie aus diesem Grund bei den Prozessionen mitgetragen.
Heute ist das Gebäude ein Gotteshaus und zum Festa di Santa Maria am 7. und 8. September wird nun auch wieder die richtige Madonnenfigur von der Pfarrkirche zur kleinen Feldkirche getragen.

Ein kleines Dorf, Castiadas, mit weißen Sandstränden und kristallklarem Meerwasser ist mittlerweile zum beliebten Ausflugsziel nicht nur für Urlauber geworden.
Aber es ist nicht nur ein Urlaubsziel und ein Anbaugebiet für Zitrusfrüchte, sondern hier gibt es auch viele Geschichten zu hören.
Villanova Castiadas wurde im 16. Jahrhundert gegründet und im 19. Jahrhundert wurde die Gegend rundherum landwirtschaftlich nutzbar gemacht.
Und das von Sträflingen. Sie mussten das Land rund um den Ort trockenlegen.
Die alte Strafkolonie steht immer noch. Ein Gebäudeteil wird heute, nach einer Restaurierung, als Forstwacht benutzt und im anderen Teil ist ein Museum untergebracht.

Ein weiteres Zeugnis früherer Zeiten ist das Castello di Quirra, eine Schlossruine aus dem 13. Jahrhundert, errichtet von den Giudici di Cagliari – den Richtern aus der Judikats Zeit.
Sie finden diese Ruine auf dem ca. 290 m hohen Monte Cudias.
Zuerst unter pisanischer, dann unter aragonischer Herrschaft ernannte 1363 hier der König von Aragon den Berengario Violante Carroz zum Grafen von Quirra.
Damals soll hier die habsüchtige Donna Violante Carroz geherrscht haben und hat angeblich im Inneren der Berge einen goldenen Webstuhl versteckt. Auch wird sie als Mörderin dargestellt und soll zum Schluss deshalb vom  höchsten Felsen in den Tod gesprungen sein.
Von hier oben genießen Sie eine geradezu 360° Aussicht über die wunderschöne Landschaft.

Schon die Wanderung hinauf zum Castello ist ein Weg durch die Vergangenheit.
So gibt es am Fuße des Monte Cudias z.B. eine kleine romanische Backsteinkirche zu bewundern, die San Nicolò di Quirra aus dem 12. Jahrhundert.

Alte Kultstätten rund um Piscina Rei, Cuili Piras und Santa Giusta – im Sarrabus-Gebiet – zeugen von den ersten Siedlungen in der Jungsteinzeit.
Einige der Menhire bilden von vorn gesehen eine geradezu menschliche Form.
Es gibt eine Menge Spekulationen rund um diese Steine. So nimmt man an, dass die Stätte dem Sternenkult der Ursarden gedient hat.
Bei den Maglithen von Cuili Piras hingegen ist man sich fast sicher, dass die Ausrichtung astronomische Bedeutung haben.
Einem kleinen Stein in Form eines Elefanten wird zugeschrieben, mit Argusaugen über die Stätte zu wachen.

Verbinden Sie einfach Ihren Bade- und Erholungsurlaub mit einer Zeitreise durch die Geschichte der Gegen rund um die Costa Rei. Sie werden viele interessante Dinge sehen und hören.